Sie besitzen einen alten Bilderrahmen und wollen mehr über das Alter und wie man antike Rahmen erkennt, erfahren? Das wird nicht ganz einfach, denn antike Rahmen erkennen und bestimmen setzt einiges an Expertenwissen voraus. Unser folgender Ratgeber gibt Tipps zu Bilderrahmentypen, Epochen, Ornamentik, Eckverbindung und Wert von alten antiken Rahmen.
Stil- und Kunstepochen alter Bilderrahmen
Unterschiedliche Kunstepochen haben unterschiedliche Stile und Designs hervorgebracht. Die Charakteristika der verschiedenen Stilrichtungen antiker Bilderrahmen wie die des Renaissance, Barock & Rokoko, Rokoko, Empire, Klassizismus und Biedermeier, Historismus und Gründerzeit oder Jugendstil unterscheiden sich beträchtlich.
Renaissance: Anfang 14. – Ende 17. Jahrhundert
Wiederentdeckung antiker Ideale, Realismus, Perspektive, Humanismus, Porträts.
Barock & Rokoko: frühes 17. – 18. Jahrhundert
Pracht, Dramatik, Bewegung (Barock); Verspieltheit, Pastellfarben, Intimität (Rokoko).
Empire: Ende 18. – Mitte 19. Jahrhundert
M: Monumentalität, antike Einflüsse, strenge Symmetrie, Napoleonische Ära.
Klassizismus & Biedermeier: Ende 18. – Mitte 19. Jahrhundert
Klare Linien, Harmonie (Klassizismus); Heimeligkeit, Rückzug ins Private (Biedermeier).
Historismus & Gründerzeit: Mitte 19. – Ende 19. Jahrhundert
Stilvielfalt, Rückgriff auf vergangene Epochen, Industrialisierung, Ornamentik.
Jugendstil & Art-Déco: Ende 19. – Beginn 20. Jahrhundert
Organische Formen, florale Motive, Ästhetik der Linie, Gesamtkunstwerk-Idee.
Achten Sie auf die Verarbeitung der Rückseiten und Eckverbindungen antiker Rahmen. Je nach Alter und Herkunft sind die alten Rahmen unterschiedlich verbunden und verarbeitet. Der klassische 45 Grad Gehrungsschnitt ist ein erster Hinweis darauf, das es wohl kein „antiker“ Rahmen ist. Hier handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Rahmen aus der Zeit des Klassizismus (Biedermeier & Historismus) oder sogar aus dem 20. Jahrhundert. Art-Déco bzw. Jugendstilrahmen sind an den typischen Elementen dieser Epochen zu erkennen.
Holzarten, Herkunft & Materialien alter Rahmen
Alte Rahmen wurden oft aus hochwertigen Materialien wie Holz, Gips, Metall oder sogar Elfenbein gefertigt. Beachten Sie die verwendeten Materialien und ihre Qualität. Zudem spielt auch die Region, also das Herkunftsland des Rahmens eine Rolle. Antike italienische Rahmen wurden bevorzugt aus Pappel-Holz gefertigt. Französische Rahmen eher aus Eichen-Holz.
Rückseite & Eckverbindungen antiker Rahmen
Verfügt der Rahmen (Rückseite) über eine Überblattung, oder gesteckten Zapfen ist es mit ziemlicher Sicherheit ein antiker Rahmen. Ist ein Rahmen also nicht auf Gehrung gesägt, dürfte es sich um einen antiken Rahmen handeln.
Einzige Ausnahme: Rahmen werden auch nach ihren alten, antiken und historischen Vorbildern nachgebaut. Ein paar wenige Rahmenbauer sind auf den Nachbau antiker Rahmen spezialisiert. Mit etwas Glück erkennt man die Nachbauten an der „Frische des Holzes“ auf der Rückseite des Rahmens.
Patina und Abnutzung: Alte Rahmen zeigen oft Spuren der Zeit. Eine natürliche Patina, leichte Abnutzung und Verfärbungen können auf das Alter hinweisen. Aber auch diese Indizien lassen sich durch besondere Techniken (künstlich altern), z.B. beim Nachbau antiker Rahmen, nachstellen.
Alte Antike Bilderrahmen kaufen & verkaufen 》 so geht’s
Ratgeber mit Tipps zum Kauf & Verkauf alter und antiker Rahmen.
antike Bilderrahmentypen
Bei Experten und in der Fachliteratur wird zwischen architektonischen rahmen, Leistenrahmen und Ornamentrahmen unterschieden. Allerdings gibt es noch zahlreiche Unterschiede bzgl. Technik, Ornamentik, Herstellungszeitraum uvm.. Wir haben hier die wichtigsten Bilderrahmentypen zusammengefasst.
- Sansovino-Rahmen
- Bologneser Blattrahmen
- Salvator-Rosa-Rahmen
- Canaletto-Rahmen
- Berain-Rahmen
- Luis-XIII-Rahmen
- Luis-XIV-Rahmen
- Regence-Rahmen
- Rahmen mit Luis-XV-Elementen
- Luis-XVI-Rahmen
- Biedermeierrahmen mit Klassizismus-Ornamenten